Wir lieben Technologie. Sie ist das, was unsere Entwickler, unsere Produkte und unser Marketing jeden Tag aufs Neue antreibt. Wir versuchen es wirklich zu vermeiden, auf jeden neuen Trend von IT-Schlagwörtern aufzuspringen – vor allem dann nicht, wenn die Themen unseren Kunden keinen direkten Praxisbezug bieten. Daher haben wir den Trend „Internet of Things" (IoT) auch erst einmal mit aller Sorgfalt beobachtet und versucht herauszufinden, ob dies wirklich ein Thema ist, das unseren Kunden in den nächsten Jahren einen wesentlichen Nutzen bieten kann. Wir wissen zwar noch nicht, ob IoT dem Hype tatsächlich gerecht werden wird, aber wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass es unseren täglichen Umgang mit IT beeinflussen wird – und jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, sich darauf vorzubereiten!
Im Grunde bedeutet „Internet of Things", dass alles miteinander verbunden ist – mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. Für die Zukunft des Netzwerk-Administrators bedeutet dies: Er muss sich einer zunehmenden Komplexität sowie ganz neuen Herausforderungen stellen. BYOD (Bring Your Own Device) war erst der Anfang – in Zukunft heißt es BYOT (Bring Your Own Thing)! Wobei, wenn man den neuesten Medienberichten aus der IT-Branche folgt, "Thing" alles von der Kaffeemaschine bis hin zu einem Auto in der Firmentiefgarage sein kann. In dieser schier unendlichen Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten scheinen sich vor allem sogenannte „Wearables" (elektronische Geräte, die am Körper getragen werden) als einer der ersten Trends durchzusetzen.
Wer behält das Monitoring im Blick?
"Wearables" werden häufig im Gesundheitswesen eingesetzt, wie zum Beispiel für die Überwachung der Puls- oder Herzfrequenz. Sollte die Herzfrequenz einer Person ganz plötzlich abfallen, kann automatisch der Notarzt alarmiert werden. Dieser kann den Patienten via GPS-Signal orten und ihm somit hoffentlich das Leben retten. Aber was passiert, wenn die Software abstürzt, das Gerät offline ist oder einfach abgeschaltet wird? Der Empfänger der Daten sollte auch in diesem Fall über den aktuellen Status des "Wearables" informiert werden. Daher ist das Monitoring des Geräts unerlässlich, um einen konstanten und verlässlichen Datentransfer über den Zustand des Patienten garantieren zu können. Für Krankenhäuser, die ihre Patienten mit derartigen Geräten ausstatten, ist die Integration in ihre hauseigene IT-Infrastruktur nur der erste Schritt. Sie müssen vielmehr auch bereit sein, ihre gesamte Strategie des Netzwerk-Monitorings zu überdenken und anzupassen. Denn „Internet of Things" bedeutet ja:
ALLES wird miteinander verbunden.
Eine der größten Herausforderungen hierbei wird es sein, die doch sehr unterschiedlichen Geräte in eine bereits vorhandene Netzwerkstruktur einzubinden. Diese Hürde werden vor allem Firmen in Branchen überwinden müssen, in denen sich sehr viele „Dinge" in ein Netzwerk integrieren lassen.
Das intelligente Industrienetzwerk: Industrie 4.0
Neben der Gesundheitsbranche könnten "Wearables" auch in der Fertigungsindustrie zum Einsatz kommen, indem sie zum Beispiel den Lärmpegel messen, dem Arbeiter in einer Fabrik ausgesetzt sind – doch auch das ist nur der Anfang. Stellen Sie sich nur Fertigungsstraßen vor, die niemals durch ungeplante Ausfälle lahmgelegt werden; Wartungsarbeiten, die zeitlich exakt geplant werden können, und Ersatzteile, die bereits geliefert werden, bevor überhaupt ein Austausch notwendig ist. Sie werden nie mehr von plötzlichen Warnsignalen überrascht, die Ihnen einen Fehler erst dann melden, wenn dieser schon aufgetreten ist oder wenn ein Bauteil seinen Lebenszyklus bereits überschritten hat.
Diese Entwicklung ist in der Branche bereits unter dem Begriff Industrie 4.0 bekannt. Sie bezieht sich auf die vierte industrielle Revolution und wurde durch ein Projekt zur Hightech-Strategie der deutschen Regierung initiiert. Dahinter verbirgt sich das Ziel, intelligente Netzwerke zu implementieren, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg erstrecken. Auch wenn wir uns erst ganz am Anfang dieser Revolution befinden, ist es wichtig, sich schon jetzt auf diese zukünftigen Entwicklungen vorzubereiten. Insbesondere die sinnvolle Integration in bereits vorhandene IT-Infrastrukturen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Was passiert zum Beispiel mit den gesammelten maschinenbezogenen Daten? Diese müssen auch in das zentrale IT-System mit eingebunden werden, um deren weitere Verarbeitung und sinnvolle Darstellung zu ermöglichen, sowie den Wartungsarbeitern die Grundlage für Ihre tägliche Arbeit zu liefern. „Dinge", wie in diesem Fall komplexe industrielle Maschinen, zu überwachen, unterscheidet sich kaum von Netzwerk-Monitoring. In beiden Fällen kommt es darauf an, relevante Daten zu generieren, die analysiert und sinnvoll genutzt werden können.
Die Evolution des Monitorings
Ähnlich wie bei den verschiedenen Stufen der industriellen Revolution verhält es sich auch mit der Entwicklung der IT: Sie steht nie still – und Netzwerküberwachung ist ein großer Teil dieser fortlaufenden Evolution. In der Anfangszeit des Netzwerk-Monitorings wurde in erster Linie physische Hardware wie Router oder Switches überwacht (Monitoring 1.0). Mit der dann zunehmenden Virtualisierung von Netzwerken mussten jedoch neue Lösungsansätze und Funktionen gefunden werden, um die neuen, relevanten Daten sammeln und auswerten zu können (Monitoring 2.0). Als nächster logischer Schritt folgte dann die Verlagerung von Anwendungen in die Cloud und ging sogar bis hin zur kompletten Virtualisierung. Um den Nutzern von SaaS-Lösungen (Software as a Service) sowie anderen Cloud-Anwendungen konstanten Zugang zu ihrem produktiven Umfeld zu ermöglichen, ist eine exakte Überwachung der Cloud unerlässlich (Monitoring 3.0). Dies erfordert die Überwachung von Services und Ressourcen aus jedem erdenklichen Blickwinkel, um eine reibungslose Ausführung aller Systeme und Verbindungen innerhalb der Cloud zu garantieren.
Neben der Notwendigkeit, auch weiterhin alle Geräte, virtuellen Maschinen und cloudbasierten Anwendungen zu überwachen, wie es eben bisher der Fall war, leitet das Thema „Internet of Things" ein neues Zeitalter der Netzwerküberwachung ein: Monitoring 4.0. Denn mit jedem neuen „Ding", das mit dem Netzwerk verbunden wird, steigt auch die Datenmenge, die überwacht werden kann und auch sollte. Aufgrund der heterogenen Beschaffenheit der „Dinge" und Anwendungen – und viele davon kommen uns heute wahrscheinlich noch nicht einmal in den Sinn – wird es schwierig werden, eine „Out of the Box"-Lösung zu entwickeln, die für jedes erdenkliche Szenario verwendet werden kann. Der Einsatz von kundenspezifischen Sensoren ist eine mögliche Lösung hierfür und wird bereits von vielen Kunden umgesetzt. Dabei haben wir im Laufe der Zeit festgestellt, dass der Kreativität der Nutzer von PRTG Network Monitor keine Grenzen gesetzt sind. So wurden von unseren Kunden bereits maßgeschneiderte Sensoren geschrieben zum Beispiel für das Monitoring einer Shrimp Farm, einer Pelletheizanlage, oder der Kühlung von Blutkonserven in einem Krankenhaus – wohlgemerkt handelt es sich hierbei nicht um Geräte eines Netzwerks, sondern um „Dinge". Beinahe jeden Tag lernen wir so neue Anwendungsgebiete kennen und sind begeistert über diese Entwicklung. Dank zahlreicher Rückmeldungen unserer Kunden können wir PRTG kontinuierlich weiterentwickeln und neue Funktionen implementieren und sobald die Zeit reif ist, werden unsere Kunden in der Lage sein, jedes „Ding" zu überwachen, das ihnen gerade in den Sinn kommt.
Nutzen Sie bereits heute „Monitoring of Things" oder haben Sie sogar schon einen maßgeschneiderten Sensor geschrieben? Dann teilen Sie Ihre Ideen mit uns über mot@paessler.com!