UPDATE: Wir haben das Berechnungsmodul von covidcare.de vom Netz genommen, weil die Berechnungsverfahren und Datengrundlagen mit den aktuellen Entwicklungen der Pandemie nicht mehr zusammenpassen.
Klicken Sie hier für die englische Version dieses Artikels.
Unser Gründer Dirk Paessler ist ein echter Allrounder und als Aufsichtsratsvorsitzender der Paessler AG immer noch unglaublich umtriebig. Natürlich geht auch die momentane Krise rund um den Virus SARS-CoV-2, den Auslöser von COVID-19, nicht an uns als Unternehmen und Menschen vorbei. Wir haben vor einer Woche unser komplettes Team ins Homeoffice geschickt, damit wir produktiv und gesund den hohen Standard aufrechterhalten können, den unsere Kunden gewohnt sind. Doch uns als Mitarbeiter der Paessler AG „in Sicherheit zu bringen“ reichte Dirk nicht; er wollte weitergehen und mit seinem Wissen und datengetriebenem Instinkt ein Tool entwickeln, welches den Kliniken in der momentanen Krise zur Abschätzung der Fallzahlen behilflich ist. Dafür hat er kurzerhand am vergangenen Wochenende einen Hackathon ins Leben gerufen; hier stellen wir euch das Ergebnis vor.
Alles begann damit, dass Dirk von Prof. Dr. Harald Dormann, dem Chefarzt der Notaufnahme des Klinikums Fürth gefragt wurde, ob er eine kleine Software schreiben könnte, mit der man den zu erwartenden Ansturm von stationären und Intensiv-Patienten auf sein Klinikum und besonders die Notaufnahme abschätzen kann. Die dahinterstehende, ganz realistische Angst: Der Klinik könnte aufgrund der nicht genau einschätzbaren Zahl an Corona-Patienten die Intensivbetten ausgehen; jedes andere Krankenhaus in Deutschland sieht momentan das gleiche Problem auf sich zukommen. Die landesweiten Planungsdaten sind auf kommunaler Ebene für die Detailplanung der Krankenhäuser ungeeignet, weil der Virenausbruch in jeder Region Deutschlands (und Europas) verschieden weit fortgeschritten ist und somit der Ansturm insbesondere auf die Intensivstationen für jede Region einzeln berechnet werden muss.
Am Freitagnachmittag hatte Dirk die Version 2 als Spreadsheet online gestellt, welche sofort auf großes Interesse im Netz stieß – mehr als 2000 Menschen besuchten die Webseite in 24 Stunden. Parallel dazu initiierte Dirk am vergangenen Freitag den schon erwähnten Hackathon. Der Vorstand der Paessler unterstützte das Vorhaben aus vollem Herzen und innerhalb von 2 Stunden hatten wir mehr als 20 Internet- und Software-Spezialisten virtuell in einem Slack-Channel versammelt, die helfen wollten – egal wie, egal ob als Arbeitszeit oder in ihrer Freizeit. Alle wollten in dieser Krise etwas tun!
Auf CovidCare finden Klinikleitungen, Ärzte und sonstiges Gesundheitspersonal die Möglichkeit einer Fallzahlanalyse. Im besonderen Fokus stehen hierbei die benötigten Notaufnahmekapazitäten, stationäre Vorhaltungen sowie Intensiv- und Beatmungsressourcen.
☝️ Ein wichtiger Hinweis: Dieser Onlinedienst wurde mit hoher Sorgfalt aber auch unter extremen Zeitdruck erstellt. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Berechnungen nützliche Einsichten und Ergebnisse liefern – können dies aber nicht garantieren. Auch die im Rechenmodell formulierten Annahmen basieren im Wesentlichen auf den bis heute publizierten Informationen namhafter Wissenschaftler – und unterliegen erwartungsgemäß weiteren Veränderungen. Bitte prüfen Sie daher alle berechneten Ergebnisse für Ihre spezifischen Eingangsdaten auf Plausibilität. Sie als Benutzer entscheiden mit der Qualität Ihrer Eingaben darüber, wie gut die Ergebnisse sind. Der zugrundeliegende Algorithmus des Tools ist prinzipiell simpel und hier sowie hier dokumentiert.
Wir hoffen, dass CovidCare einen kleinen, aber wertvollen Beitrag liefert zu der großen Herausforderung, der wir uns nicht nur in Deutschland, sondern global nun stellen werden. Wir können das nur schaffen, wenn jeder sein Bestes gibt! CovidCare ist kein Produkt der Paessler AG, sondern die Paessler AG hat sich an der Entwicklung beteiligt. Deshalb bieten wir auch keinen Support an und bitten, bei eventuellen Fragen den Kontakt an info@covidcare.de zu richten.
😍 Noch einmal zum Schluss einen besonderen Dank an alle Beteiligten; die meisten (nicht alle) davon Mitarbeiter der Paessler AG: Ohne euch und euren unglaublichen Einsatz wäre dieses Projekt in so kurzer Zeit nicht umsetzbar gewesen!