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So entscheiden Sie sich für die richtige Netzwerk-Monitoring-Lösung

Geschrieben von Thomas Timmermann | 21.07.2013 22:00:00

Ein hoch performantes Netzwerk gehört heutzutage zu den Grundvoraussetzungen für jede funktionierende IT-Infrastruktur in Unternehmen. Um einen reibungslosen Geschäftsablauf zu sichern, sollten alle Prozesse ohne Komplikationen ablaufen; ebenso wie die interne und externe Kommunikation zwischen verschiedenen Firmenstandorten bzw. mit Kunden und Partnern. Störungen und Ausfälle in den betrieblichen Abläufen schlagen sich schnell in zeitlichen und vor allem finanziellen Verlusten nieder.

Allerdings stellt jedes Unternehmen unterschiedliche Anforderungen an eine Netzwerküberwachungslösung, und da der Markt mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Tools und Lösungen anbietet, ist eine sorgfältige Vorauswahl ratsam. Wie finden Sie heraus, welche Lösung die beste für Ihr Netzwerk ist?

Arten von Netzwerk-Monitoring-Lösungen auf dem Markt

  1. Open-Source-Software: In der Regel individuell anpassbar und lizenzkostenfrei, aber überdurchschnittlicher Aufwand für Implementierung und Konfiguration.
  2. Einstiegs-Monitoring-Lösungen: Kostengünstige Einstiegslösungen bieten zwar keinen vollwertigen Funktionsumfang, aber zumindest eine Basisüberwachung.
  3. Spezialisten: Ausrichtung liegt auf spezifischen Bereichen wie Bandbreitenmessung mittels Packet Sniffing.
  4. Enterprise-Netzwerkmanagement-Software: Das Monitoring-System ist meist nur ein Baustein innerhalb eines wesentlich umfangreicheren Konzepts. Dadurch entstehen hohe Kosten und eine aufwendige Installation. 
  5. All-in-one-Monitoring-Lösungen: Der Trend in den vergangenen Jahren geht hin zu kosteneffizienten und einfach anzuwendenden All-in-one-Lösungen.
 

Auswahlkriterien für eine geeignete Netzwerk-Monitoring-Lösung

In die Entscheidungsfindung sollten neben den Kosten einige grundlegende Faktoren einfließen, die sowohl die gegebene Infrastruktur als auch die jeweiligen Eigenschaften einer potenziellen Lösung berücksichtigen. Sie müssen sich vor allem im Klaren darüber sein, welche Anforderungen Sie an das System stellen und für welche Einsatzgebiete es gedacht ist.

Eine Lösung für die Überwachung der gesamten, auf mehrere Netzwerke verteilten Unternehmens-IT.

Stichwort Vereinfachung

Grundsätzlich sollte eine Network-Monitoring-Software dafür sorgen, dass der Administrator Zeit für andere sinnvolle Aufgaben erhält, statt permanent die Infrastruktur mit allen angeschlossenen Systemen im Auge behalten zu müssen. Oder anders ausgedrückt: Nach einer unkomplizierten Installation arbeitet die Lösung selbsttätig, sodass sie keine Mehrarbeit für das IT-Personal darstellt, sondern Freiräume schafft.

Kennen Sie die Anforderungen

Die Wahl eines geeigneten Network-Monitoring-Systems richtet sich zum einen grundsätzlich nach der Größe des zu überwachenden Netzwerkes, zum anderen spielen die zu kontrollierenden Instanzen eine Rolle. Dazu zählen beispielsweise Server, Switches, Arbeitsplatzrechner sowie die Verbindungen zwischen diesen und die Anbindung an Außenstandorte und das Internet. Zwei wichtige Bereiche, die vermutlich in jedem Unternehmen überwacht werden sollten, sind die Website und die E-Mail-Kommunikation. Bei Ersterer ist es sinnvoll, nicht nur die reinen Antwortzeiten, sondern die generelle Performanz wie auch die einzelner Komponenten wie z. B. eines Shops oder von Formularen zu überwachen. Es ist auch von Vorteil, eine Lösung zu wählen, die bei Bedarf „mitwachsen" kann.

Überwachung des kompletten E-Mail Versende- Zyklus mit PRTG.
 

Technische "Must-haves"

Zu den Kernelementen bezüglich technologischer Voraussetzungen der Monitoring-Lösung zählen die Bandbreiten-, Auslastungs- und Verfügbarkeitsüberwachung. Hierbei ist besonders auf eine breit angelegte Unterstützung der bekanntesten Protokolle und Technologien wie z. B. WMI, NetFlow, sFlow, jFlow, Packet Sniffing und SNMP zu achten, denn meist sind Netzwerke äußerst heterogene IT-Landschaften. Durch die Abdeckung der gängigsten Protokolle ist ein umfassendes Monitoring möglich. Ebenfalls von Vorteil ist es, eine optionale Remote-Überwachung für mehrere Standorte bzw. Netzwerke zur Verfügung zu haben. Manchmal ist diese schon Bestandteil des jeweiligen Leistungspaketes bzw. der Lizenz.

Eine wichtige Funktion zur Entlastung des IT-Personals sind Alarme, die dem zuständigen Administrator melden, wenn Störungen vorliegen, voreingestellte Schwellenwerte erreicht bzw. überschritten sind oder Geräte ausfallen. Bei den meisten Lösungen lassen sich solche Alarme bedarfsgerecht anpassen, sodass sie den Administrator per E-Mail, SMS-/Pager-Benachrichtigung, Syslog, HTTP Request erreichen oder aber über ausführbare .exe-Dateien das Problem direkt selbst beheben können.

Die Netzwerk-Monitoring-Lösung sollte auch entsprechende Möglichkeiten zur Überwachung von Cloud-Computing-Systemen bieten. Hier ist eine Auswahl aus verschiedenen Sensortypen von Vorteil, die speziell für den Einsatz in virtuellen Umgebungen konzipiert sind, z. B. für VMware, Microsoft Hyper-V, Parallels Virtuozzo Container oder Amazon Elastic Compute Cloud (EC2).

Vorzüge in puncto Handhabung und Service

Selbstverständlich sollte eine Network-Monitoring-Software benutzerfreundlich aufgebaut sein, mit klar verständlichen Menüs und intuitiver Bedienmöglichkeit. Darüber hinaus muss die Benutzeroberfläche flexibel gestaltet und beispielsweise als Windows-, Web- und Mobile-Interface zu verwenden sein. In der Regel gehört auch eine automatische Netzwerkerkennung nach der Installation zum Standard.

Manche Lösungen bieten für den Einstieg bereits vorgefertigte Templates für einen Überblick über die Soft- und Hardware-Komponenten an, die dann nach Bedarf konfiguriert werden können. Optional kann das IT-Personal hier zwischen einer Zusammenfassung und einer Detailansicht wählen.

Ein Pluspunkt sind integrierte Upgrade-Optionen, falls das Netzwerk erweitert wird.

Der Sunburst View von PRTG bietet einen schnellen Überblick über den Zustand des Netzwerks.
 

Zusammenfassung

Das bringt Ihnen eine Netzwerk-Monitoring-Lösung:

  • Sie werden Zeit für Wesentliches gewinnen, weil Sie nicht mehr alle Komponenten Ihres Netzwerks einzeln im Auge behalten müssen.
  • Eine Monitoring-Lösung leistet einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit Ihres Netzwerks.
  • Durch das umfassende Monitoring der gesamten Netzwerklandschaft sowie die sofortigen Alarme bietet Ihnen eine Netzwerk-Monitoring-Lösung mehr Kontrolle über Ihren Aufgabenbereich.
  • Sie gewinnen einen tieferen Einblick in Ihr Netzwerk und können Optimierungspotenzial aufdecken und nutzen.
  • Da professionelle Netzwerk-Monitoring-Systeme mit großem Funktionsumfang bereits zu überschaubaren Preisen angeboten werden, belasten sie das Budget der IT-Abteilung nur gering, bieten aber ein hohes Potenzial, um Zeit und Ressourcen einzusparen.

Checkliste zur Auswahl einer Netzwerk-Monitoring-Software

  • Was muss das Monitoring-System leisten können? Wie groß ist das bestehende Netzwerk? Gibt es schon konkrete Pläne für Erweiterungen, die in die Planung mit einbezogen werden müssen? Ist die Lösung durch Upgrade-Möglichkeiten zukunftssicher?
  • Soll ein umfassendes Monitoring erfolgen oder sollen nur bestimmte Bereiche speziell überwacht werden?
  • Gibt es eine Testversion, die im besten Falle bei erfolgreichem Einsatz mit allen vorgenommenen Installationen direkt im Produktivbetrieb verbleiben kann?
  • Welche Protokolle und Technologien unterstützt die Lösung bezüglich Bandbreiten- und Verfügbarkeitsüberwachung? Reichen diese für die Anforderungen des Unternehmens aus? Gibt es die Möglichkeit zur zentralen Überwachung verteilter Standorte?
  • Welche Daten sammelt die Lösung? Wie werden sie ausgewertet? Lassen sich die Grafiken, Berichte etc. anpassen? Gibt es ein langfristiges Datenarchiv und damit die Möglichkeit einer Trendanalyse?
  • Über welche Wege alarmiert die Lösung den/die Verantwortlichen im Notfall? Lassen sich diese Wege konfigurieren?
  • Ist die Lösung benutzerfreundlich gestaltet? Lässt sie sich intuitiv bedienen? Sind Einstellmöglichkeiten (bspw. individuelle Oberflächen) vorhanden? Ist das Interface so ausgelegt, dass es auf dem Betriebssystem, im Browser und auf mobilen Geräten funktioniert?
  • Ist die Lösung in der Landessprache verfügbar? Gibt es entsprechenden Support von Seiten des Herstellers? Stehen weitere Informationsquellen wie Handbücher, Blogs und/oder Foren zur Verfügung?
  • Wie transparent ist die Preispolitik des Herstellers? Passen die Lizenzierungsmodelle zu den Anforderungen des Unternehmens?